Die Nistkastenbetreuung hat in unserem Verein Tradition
Während viele bekannte Vögel, wie Amseln oder Buchfinken, ihre Nester im Gezweig von Büschen und Bäumen bauen, sind andere Arten, sogenannte Höhlenbrüter, auf Hohlräume in Alt- und Totholz für ihre Bruten angewiesen. Moderne Siedlungsbauten und intensive Waldnutzung mit wenig Altholz bieten Höhlenbrütern keine ausreichenden Nistgelegenheiten. In solchen Landschaften sind Nistkästen für höhlenbrütende Vögel ein wichtiger Ersatz für Baumhöhlen.
Im Muttenzer Hardwald unterhält der NVVB deshalb sehr viele Nistkästen. Diese werden von verschiedenen Meisenarten genutzt, seltener auch von Kleibern und Trauerschnäppern.
Die Nistkästen im Wald werden von einem aktiven Team von Helferinnen und Helfern im Winter kontrolliert und gereinigt. Die alten Nester werden herausgenommen, weil darin Parasiten wie Flöhe und Vogelmilben überwintern, welche die nächstjährige Brut schwer schädigen können. Die Bauweise und die dafür verwendeten Materialien, wie z.B. Moos oder Blätter, geben Hinweise, welche Vogelart welchen Kasten benutzt hat, weiter sehen wir, ob die Brut erfolgreich war.
Aber auch andere Tierarten, wie Waldmäuse, Siebenschläfer (siehe weiter unten), Fledermäuse und staatenbildende Insekten, halten sich gerne in den Nistkästen auf – die Reinigung der Kästen sorgt immer wieder für Überraschungen.
Möchten Sie bei der Nistkastenkontrolle / Nistkastenreinigung einmal mit dabei sein oder sogar selber NistkastenbetreuerIn werden, dann melden Sie sich bei unserem Nistkastenkoordinator und Materialprofi
Beat Aregger – 078 958 35 36 –
kontakt@nvvbirsfelden.ch
Auch wer einen defekten Nist- und Waldkauzkasten findet oder bei sich Mauerschwalben- od. Mauerseglerkästen hinhängen möchte, darf sich gerne beim ihm melden.
Alle Infos über unsere Artenförderung der Waldkäuze im Muttenzer Hardwald gibt’s HIER!
Alle Infos über unsere Artenförderung der Gebäudebrüter (Mauersegler, Mehlschwalbe, Haussperling, Fledermaus HIER!
Alle Infos über unsere Artenförderung des Gartenrotschwanzes HIER!
Siebenschläfer
Der Siebenschläfer sieht aus wie eine Maus und macht Krach wie ein Marder. Er ist aber weder eine Maus noch ein Marder.
Der Siebenschläfer ist ein Nagetier aus der Familie der Schläfer (Gliridae). Synonyme für Schläfer sind Bilche und Schlafmäuse.
Eigentlich lebt der Siebenschläfer am liebsten in unterholzreichen Wäldern. Wo Baumhöhlen (in Form von ausgefaulten Astlöchern, Rissen und Spalten, Spechthöhlen oder hohlen Baumstümpfen) fehlen, wandern die Tiere aus und nehmen dankbar einen Vogelnistkasten, eine Gartenhütte am Waldrand oder sogar ein Wohnhaus an.
In den Sommermonaten ernähren sich Siebenschläfer von Knospen, Rinden, Pilzen und Früchten. Hin und wieder wird die Nahrung durch Insekten, Schnecken, Vogeleier oder Jungvögel ergänzt.
Einen Monat nach dem Erwachen aus dem langen Winterschlaf beginnt die Paarungszeit. Die Weibchen gebären einmal im Jahr nach etwa einem Monat Tragzeit zwischen Anfang August und Mitte September einen Wurf mit normalerweise 5–7, aber auch bis zu 11 noch blinden Jungen. Nach 21–32 Tagen öffnen diese die Augen und beginnen dann, feste Nahrung zu sich zu nehmen. Die Jungen sind erst nach 6–7 Wochen selbstständig. Dann kann es ver-mehrt zu Störungen durch Siebenschläfer in Gebäuden kommen. Sie rennen nach dem nächtlichen Ausflug zur Futtersuche herum, sie klettern und balgen sich unter lautem Quieken, Pfeifen und Murmeln.
Der Siebenschläfer ist in der Schweiz gefährdet und in verschiedenen Kantonen eine geschützte Tierart, darum sollte man wenn möglich den Siebenschläfer in Ruhe lassen.