Route: Redingbrücke – Neuewelt – Däntschi – Tüfelsgrabe – Rothallen-Weiher – Eselhalle – Steinbruch Chlosterchöpfli – Engental – Muttenz Dorf
Nach den wetterturbulenten Tagen davor, wurden wir am Samstag endlich wieder belohnt mit schönerem Wetter, so war klar, dass alle angemeldeten Exkursions-Teilnehmer*innen sich am Besammlungsort Redingbrücke (Birsfelderseite) einfanden. Nach der Begrüssung durch Exkursionsleiter Heiner Lenzin, zeigte er uns, dass ein weiterer invasiver Neophyt (Gebietsfremde Pflanze), sich langsam an der Birs ausbreitet.
Das Orientalische Zackenschötchen (Bunias orentalis) – eine zweijährige Pflanze aus der Familie der Kreuzblütler (Brassicaceae) -, einige meinten «Ach, ich dachte es wäre Raps od. wilder Senf», ja die Ähnlichkeit ist verblüffend, stammen ja alle aus der gleichen Kreuzblütler-Familie, blühen gelb und sogar die Blätter ähneln sich. Doch bei genauem Hinsehen, hat es unterschiedliche Merkmale (siehe Tabelle ganz am Schluss des Berichtes).
Dann gab’s eine kleine Einführung in die unterschiedlichen Storchschnabel-Gewächse, die dort unmittelbar nebeneinander wachsen. Die Vielfalt ist an der Birs sehr gross, was sich auf dem ganzen Weg zeigte, am Schluss kamen wir auf folgende Liste
- Gewöhnlicher Reiherschnabel (Erodium cicutarium)
- Kleiner Storchenschnabel (Geranium pusillum)
- Rundblättriger Storchenschnabel (Geranium rotundifolium)
- Weicher Storchenschnabel (Geranium molle)
- Pyrenäen-Storchenschnabel (Geranium pyrenaicum)
- Stinkender Storchenschnabel „Ruprechtskraut“ (Geranium robertianum)
- Purpur-Storchenschnabel (Geranium purpureum)
Die Vogelwelt die uns an der Birs begleitete, waren Girlitz, Mönchsgrasmücken auch eine Schwanzmeisefamilie erspähten wird, über die Birs flitzten Mehlschwalben und Mauersegler.
Beim Schänzli erzählte uns Heiner über die Planung des neuen und grosszügigen «Natur- und Erholungsraum Schänzli» im Rahmen der «Birspark Landschaft Leuchtturmprojekte» der Gemeinde Muttenz Info hier: https://www.hagnau-schaenzli.ch/arealentwicklung/auf-einen-blick/
Weiter ging es entlang des eingehagten Naturschutzgebiet «Vogelhölzli». Es ist das zweitälteste Vogelschutzgebiet der Schweiz -> Weitere Infos hier
Nach der Holzbrücke Birs (Münchenstein) ging es über die Bananenbrücke, die über die Autobahn führt, dort berichtete Heiner über geplante Lärmschutzprojekt entlang der A18.
Wir wanderten weiter zum Mühlebachtal, bestaunten die neuangelegten Teiche, wanderten durch den Teufelsgraben, dabei entdeckten wir noch eine Storchschnabelart: Der Schlitzblättrige Storchschnabel (Geranium dissectum).
Beim Naturschutzgebiet Rothallenweiher folgt die Besucherlenkung über die Holzstege zum Schutz des Wald. So kann sich der Waldboden in diesem Gebiet erholen und Unterholz und Sträucher können wachsen.
Nach dem verdienten Picknick, ging es zu den Weiher in der Eselhalle und weiter zum Steinbruch Chlosterchöpfli, wo wir an der Felswand den jungen Kolkraben im Nest bestaunten und diese schöne Umgebung auf uns wirken liessen.
Runter ging es zum Engeltal, dort wo einst das Kloster stand. Dort endete die Exkursion offiziell und so schloss sich auch der Kreis zu Heiners Exkursion 2020. Auf dem Weg zwischen den Feldern runter ins Dorf sahen wir noch ein Neuntöter-Männchen. Den Abschluss machten wir endlich wieder einmal mit einer Einkehr in ein Gartenrestaurant.
Danke dir Heiner für eine weitere tolle Exkursion mit vielen spannenden Informationen.
Weitere Impressionen der Exkursion
Tabelle ähnlich aussehenden gelbblühenden Kreuzblütler
Vergleichsmerkmale | Orientalisches Zackenschötchen | Acker-Senf | Raps |
Botanischer Name | Bunias orientalis | Sinapis arvensis | Brassica napus |
Beschreibung | 30-120 cm hoch, verzweigt, kahl oder mit einzelnen Haaren. Untere Blätter bis 40 cm lang, tief fiederteilig, mit wenigen schmalen Abschnitten und grossem, 3eckigem Endabschnitt.Obere Blätter viel kleiner und weniger geteilt. Kronblätter gelb, gerundet, 5-6 mm lang. Früchte eiförmig, 6-10 mm lang, ohne Flügel, aber mit unregelmässigen Höckern und ca. 1 mm langem Griffel, auf 12-15 mm langem, aufrecht abstehendem Stiel. | 20-60 cm hoch, unten abstehend behaart.Blätter buchtig gezähnt bis fiederteilig, mitgrossem Endabschnitt, untere gestielt. Kronblätter hellgelb, lang benagelt, 8-12mm Schoten aufrecht bis waagrecht abstehend. 2,5-4 cm lang und 2-3 mm dick, kahl oder steif behaart, 8-13samig. Schnabel wenig abgeflacht, 10-15 mm lang, oft mit 1-2 Samen. Fruchtstiele 4-8 mm lang. Fruchtklappen 5nervig. | 30-100 cm hoch, verzweigt, am Grund fleischig verdickt. Blätter bläuliche bereift, +/- kahl, Blütentraube schon während desAufblühens verlängert, die geöffneten Blüten z.T. tiefer stehend als die Knospen, Kronbläter 11-14 mm lang, Kelchblätter aufrecht abstehend, 6-8 mm lang. Schoten 9 cm lang 4 mm dick, 20 -40samig. |
Blütezeit | Mai – August | Mai – Oktober | April – Mai |