Bereits zum vierten Mal organisierten wir mit unserer Nachbarsektion – dem Naturschutzverein Muttenz -, einen Beobachtungsstand am Wartenberg. Europaweit beteiligen sich 40 Länder an diesem Anlass, und in der Schweiz konnte man sich an diesem Wochenende an 62 Orten die durchziehenden Vögel zeigen lassen.

Zunächst deutet wenig auf Vogelflugwetter hin, denn beim Klingeln des Weckers am Morgen regnet es noch in Strömen. Im Vertrauen darauf, dass die Prognosen stimmen, die trockene Verhältnisse vorausgesagt hatten, machen wir uns doch auf den Weg. Und tatsächlich, sobald wir beim Aussichtspunkt ankommen, sind auch die letzten Regentropfen am Boden angelangt. Der Blick ins Rheintal ist wunderbar mit den aufsteigenden Nebelfetzen.

Fredi Mürner hat von der Gemeinde Muttenz einen praktischen Marktstand organisiert, wo wir eine grosse Auswahl von Informationsmaterial für die Besucher auflegen. Sobald der Stand fertig gestellt ist, macht sich Fredi daran, eine Feuerstelle einzurichten. Die wird für den Rest des Tags in Betrieb sein, erst für Kaffeewasser, dann um eine leckere Kürbissuppe aufzuwärmen, und schliesslich, um die Grillwürste zu braten. Mehrere Mithelfende haben auch Kuchen mitgebracht, also sind wir bestens versorgt.

Nun ist alles bereit fürs Beobachten der Zugvögel und für die interessierten Besucher. Beide tröpfeln erst nur spärlich ein. Die Vögel hatten die ganze Woche vorher bei klarem Himmel und günstigem Wind (Bise) optimale Bedingungen und legen nach dieser Regennacht erst mal eine Pause ein. Ein paar Buchfinkenschwärme sind unterwegs und ein kleiner Ringeltaubentrupp. Mit zunehmender Thermik kommen dann auch vermehrt Greifvögel dazu, vor allem Rotmilane.

Und immer mehr Vogelinteressierte schauen vorbei. Meist sind sie erst mal etwas ausser Atem nach dem Aufstieg. Dafür geniessen sie dann die herrliche Aussicht um so mehr, und viele bleiben mehrere Stunden, um das Geschehen am Himmel zu beobachten und sich entspannt miteinander zu unterhalten.

Wenn auch eher wenig Durchzug verzeichnet wird, so gelingen doch schöne Beobachtungen. Zwei bis drei Turmfalken sind den ganzen Tag in der Nähe und lassen sich immer wieder im Fernrohr einstellen. Ein Mittelspecht setzt sich ganz in der Nähe an einen Baumstamm und kann ebenfalls im Detail studiert werden. Auf der Pferdeweide unterhalb des Informationsstands suchen Hausrotschwanz, Blau- und Kohlmeisen, Distelfinken und Stare nach Futter.

Die Zeit vergeht im Nu und schon bald müssen die Tagesergebnisse an die Zentrale von SVS/BirdLife Schweiz gemeldet werden. Beim Aufräumen sind wir uns alle einig, dass wir den Anlass auch im nächsten Jahr wieder mit unseren Muttenzer Freunden organisieren werden. Ich freue mich jetzt schon drauf.

Bericht: Örni Akeret, NVVB-Präsident

Alle Fotos gibt’s hier
(Einfach auf die Fotos klicken und schon kann man sie sich in voller Grösse und Qualität  anschauen – Das © bleibt beim Fotografen, resp. Verein!)

Der schöne Zeitungsartikel im Birsfelder Anzeiger gibt’s hier

Die Vögel auf ihrem Weg ins Winterquartier beobachten – PDF

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Internationaler Zugvogeltag 2015

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