Wie zu erwarten war, suchten wir heute vergebens. Der Eichener See ist nämlich ein ganz besonderes Naturphänomen, und er taucht nur ganz sporadisch auf, nach längeren Regenphasen. Also dürfen wir nach diesem warmen und trockenen Frühjahr nicht mit seinem Erscheinen rechnen. Der ganze Dinkelberg ist ein Karstgebiet mit ausgedehnten Höhlensystemen, und wenn sich diese Hohlräume nach ausgiebigem Niederschlag mit Wasser füllen, dann taucht plötzlich dieser mysteriöse See auf. Er bleibt meist für einige Wochen sichtbar, ausreichend Zeit für eine urtümliche Krebsart, um einen neuen Lebenszyklus zu vollenden.
All das können wir mit unserer kleinen Wandergruppe wenigstens auf einer Informationstafel lesen, die gleich bei diesem Naturschutzgebiet aufgestellt ist. Ansonsten sieht man an dieser Stelle momentan nur eine Wiese, die grad rosa schimmert durch die vielen blühenden Kuckucksnelken. Überhaupt sind die Farben prächtig an diesem warmen Frühlingstag, mit dem frischen Grün der Wälder und vielen farbigen Blumen.
Der Dinkelberg ist ein abwechslungsreiches Wandergebiet, das auch mit dem öffentlichen Verkehr gut erreichbar ist und mehr Aufmerksamkeit von Naturliebhabern aus unserer Region verdient. Wir kommen durch verschiedenen Waldtypen, durch Äcker, Wiesen und Obstgärten. Das gute Wetter gefällt auch den Schmetterlingen, die sich in verschiedenen Arten präsentieren, beispielweise das Landkärtchen, der Zitronenfalter oder das Tagpfauenauge. Nach einem letzten Abstieg endet unsere Tour in Schopfheim, wo wir in einer Gartenwirtschaft ein gut gezapftes Pils geniessen.
Berich: Örni Akeret / NVVB-Präsident
Noch ein paar Impressionen von der Exkursion